Im Buch Zwergenspuk im Zugspitzland habe ich im Oktober 2021 den Sieben-Bankerl-Weg bei Oberau kurz vor Garmisch-Partenkirchen im Zugspitzland entdeckt. Ich finde diese leichte Familientour ist vor allem im Herbst ein richtiges “Schmankerl”, wie man hier in Bayern so schön sagt. Wir waren Ende Oktober 2021 an einem wirklich goldenen Herbsttag mit Freunden unterwegs. Auf dieser Tour muss man gar nicht besonders hoch hinaus, um einen schönen Ausblick und wunderbar herbstlichen Buchenwald genießen zu können.
Inspiriert von “Tanz mit den Geistern um den Oberauer Opferplatz“, Tour 13 in Zwergenspuk im Zugspitzland von Autorin Lena Havek, waren wir zwischen Oberau und Eschenlohe im westlichen Loisachtal unterwegs. Wir sind dem “Sieben-Bankerl-Weg” über das Heldenkreuz zum Loisachblick gefolgt. Anschließend haben wir die Tour bis zum Höhenberg (968 m) verlängert und eine Rundwanderung zurück durchs Katzental daraus gemacht.
Der Höhenberg ist eher ein unscheinbarer Hügel, der Ausblick ist bereits vorher von Heldenkreuz und Loisachblick herrlich. Aber auf dieser Wanderung ist sowieso der Weg durch den Herbstwald das Ziel. Vor allem wenn man unterwegs auch noch durch das “Kleine Paradies” (ja wirklich!) läuft. In Ausflug 13 “Tanz mit den Geistern um den Oberauer Opferplatz” wird die Wanderung über den Sieben-Bankerl-Weg bis zum Loisachblick vorgestellt. Im Mittelpunkt steht dabei die regionale Sage vom Bruderkampf bei Oberau.
Sieben-Bankerl-Weg in Oberau

Gestartet sind wir am späten Mittag am Parkplatz Am Gießenbach kurz vor dem Schwimmbad in Oberau. Alternativ könnte man auch vom Bahnhof Oberau starten und läuft von dort ca. 15 Minuten bis zum Parkplatz. Vom Parkplatz sind wir in die Straße Am Gipsbruch gegenüber eingebogen. Der ausgeschilderte Wanderweg Über Sieben Bänke/Heldenkreuz/Loisachblick beginnt gleich neben dem Trachtenvereinsheim in den Wald.
Die erste Bank ist schnell erreicht. Ein kurzer steiler Aufstieg lässt uns schnell an Höhe gewinnen und schon folgen die nächsten zwei Bänke mit Blick über Oberau. Sonnenuntergänge sind von hier bestimmt ein schönes Schauspiel. Der Weg ist meistens ein schmaler Waldpfad, immer wieder wurzelig und so perfekt für Kinder. Die Bänke und herrliche Ausblicke auf Ester- und Wettersteingebirge laden immer wieder um Anhalten ein. Es ist definitiv eine gemütliche Genusstour. Durch den Berg unter dem Wanderweg verläuft übrigens der neue Tunnel als Umgehungsstraße von/in Richtung Garmisch-Partenkirchen.
Über Heldenkreuz und Loisachblick zum Höhenberg
Nach ca. 25 Minuten erreichen wir das Heldenkreuz. Wieder laden Bänke zur Rast ein. Der Ausblick und die Stimmung ist an diesem goldenen Herbsttag einfach herrlich.
Heldenkreuz über Oberau
Durch herbstlichen Buchenwald geht es stets leicht ansteigend weiter. Alles wirkt so golden an diesem Tag. Für eine nächste Pause bietet sich der “Manndlblick” an, mit Blick auf das Ettaler Mandl. Von hier sind es je nach Gehgeschwindigkeit mit Kindern noch ca. 20/25 Minuten bis zum Loisachblick.

Der Ausblick vom Loisachblick ist wunderbar. Wie sich die Loisach durchs Tal schlängelt, im Hintergrund des Wettersteingebirge mit der Zugspitze, diese Herbstfarben… Wir verweilen natürlich wieder ein bisschen.

Wir verlängern nun die Tour 13 aus Zwergenspuk im Zugspitzland und gehen noch weiter bis zum Höhenberg. Der goldene Buchenwald ist wunderschön. Es helfen nun übrigens die blauen Markierungen an Bäumen bei der Orientierung. Nächstes Highlight ist der Rastplatz “Am kleinen Paradies”, mit Blick Richtung Eschenlohe und Murnauer Moos.

Vom Höhenberg durch das Katzental zurück nach Oberau
Am Höhenberg angekommen sind die Kinder kurz etwas enttäuscht. “Das ist ja gar kein richtiger Berg.” Auf der großen Wiese lässt sich aber gut toben und wir gehen bald weiter. Wir überschreiten den Höhenberg und folgen dem Pfad bergab. Auf dem Weg liegt schon viel Laub und es raschelt beim Gehen intensiv.
Am Höhenberg mit Blick auf das Estergebirge Im Blätter-raschel-Paradies
Der Weg wird bald zur Forststraße und führt weiter bergab ins schattige “Katzental”. Kurz vor einer größeren Weggabelung überqueren wir die Auer Laine (Bach) und folgen anschließend dem breiten Forstweg nach links zurück in Richtung Oberau (Wegweiser Oberau). Auf diesem für Kinder eher langweiligen Wegstück helfen vermutlich ein paar “Zuckerl”, Singen und Co. zum Hochhalten der Wandermotivation. Kurz vor Schluss geht es über einen Pfad links in den Wald hinein (Wegweiser Sieben Bänke – Loisachblick) und man stößt nach kurzer Zeit auf den Aufstiegsweg und die ersten Bänke vom Beginn der Tour. Am späten Nachmittag ist der Licht über Oberau nun richtig golden.
Tourensteckbrief Oberau Sieben-Bankerl-Weg zum Höhenberg
Mein Fazit zur Tour: Ich glaube geschwärmt habe ich hier schon genug. Die beschriebene Rundwanderung von Oberau über Heldenkreuz und Loisachblick zum Höhenberg und zurück durch das Katzental ist eine empfehlenswerte Familienwanderung, ganz besonders im Herbst. Wir sind am späten Mittag gestartet und waren inklusive Pausen ca. 3,5 Stunden unterwegs. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit bereits am Loisachblick umzudrehen oder vom Höhenberg wieder den direkten Rückweg anzutreten.
Länge und Höhenmeter der Tour: ca. 7,5 km und ca. 340 Höhenmeter.
Dauer: Wir waren auf der beschriebenen Rundwanderung inklusive Pausen 3,5 Stunden unterwegs.
Ausgangspunkt: Parkplatz in der Straße Am Gießenbach nahe dem Trachtenvereinsheim Oberau, alternativ vom Bahnhof Oberau losgehen.
Kinderwagentauglich? Nein.
Einkehrmöglichkeiten (Öffnungszeiten prüfen!): Auf der Wanderung keine. Es gibt in Oberau ein paar Restaurants als Option nach der Tour.