Wandern mit Baby und Kleinkind: Gipfelfamilie im Interview

Im Herbst 2019 durfte ich Christine vom Familien-Reiseblog reise-kids ein paar Fragen rund um das Wandern mit Baby und Kleinkind beantworten. Ich habe mich sehr gefreut, von unseren bisherigen Erfahrungen im virtuellen Gespräch berichten zu dürfen. Vielen Dank liebe Christine!

Das vollständige Interview gibt es auf reise-kids.de zum Nachlesen. Nachfolgend ein kurzer Auszug.

Bezüglich Ausrüstung: Wie habt ihr eure Kinder in den ersten Jahren getragen und welche Tragehilfen würdest du für Kinder in den verschiedenen Altersabschnitten empfehlen?

Im ersten Lebensjahr waren wir mit einer Babytrage am Bauch unterwegs und anschließend mit Kraxe (Tragerucksack) auf dem Rücken. Die große Räuberin meistert gerade ihre erste Wandersaison komplett ohne Tragehilfe, wieder eine spannende Phase. Das Wandern mit Trage bzw. Kraxe hat bei uns glücklicherweise wunderbar funktioniert. Beide Kinder haben sich gerne tragen lassen. Im Alter von ca. 11 Monaten waren beide dann glücklich über den Perspektivwechsel in der Kraxe – ihr kleiner „Thron“ mit Ausblick. Theoretisch hätten wir sie auch noch länger in der Trage mitnehmen können, aber für meinen Mann und mich als Träger war die Kraxe dann deutlich angenehmer und die Räuberinnen fanden es auch gut.

Winnebachseehütte Wanderung zum Bachfallenferner

Welche Strecken kann man Kleinkindern zumuten bezüglich Länge und Höhenmeter? Gibt es aus deiner Erfahrung dafür starre Grenzen oder sind diese je nach Umstand variabel?

Bis zum Alter von drei Jahren sind die selbst gelaufenen Strecken nach unserer bisherigen Erfahrung noch überschaubar. Auf einem spannenden (also möglichst holprigen, wilden Weg) können die Kleinen dann aber auch schon mal über sich hinaus wachsen und auf einmal 200 Höhenmeter und 5 km selbst laufen. Bei unserer Großen hatte ich das Gefühl, dass für sie bis zum Alter von 3 bis 3,5 Jahren das Wandern eine Art Spiel war.  Sie ist bis dahin meist komplett ohne irgendeine Form von Nörgeln gewandert. Vergangenen Herbst hatte sich das Blatt dann ein bisschen gedreht und „mir ist langweilig“ oder „ich kann nicht mehr“ haben wir manchmal bereits nach 5 Minuten auf flachem Weg gehört. Wir haben dann festgestellt, dass sie immer ca. 20 bis 30 Minuten zum „einwandern“ benötigt. Die sind manchmal etwas zäh, aber nachdem wir diese Phase überwunden haben, wandert sie in der Regel zufrieden mit uns weiter. Natürlich gibt es auch bei uns diverse Motivationstricks wie Geschichten erzählen, Singen, Zählen, Verstecken spielen und immer mal ein kleines „Zuckerl zwischendurch. Sind andere Kinder dabei, wandert es sich immer noch leichter und meist auch weiter. Die Große ist jetzt 4 Jahre alt und läuft komplett selbst. Unsere Touren bewegen sich derzeit  meist zwischen 5-7 km und 300 bis 500 Höhenmeter.

Bründling Alm

Des Weiteren bergen mehrtägige Wandertouren mit kleinen Kindern ein weiteres mittelgroßes Problemchen: das Gepäckvolumen. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie das funktionieren soll. Wie zum Teufel habt ihr es geschafft mit zwei kleinen Kindern über mehrere Tage Gepäck, Proviant und sogar die Kinder selbst zu tragen? 

Ja, man muss definitiv sparsam packen. Meist spare ich dann an den eigenen Sachen und nehme lieber mehr Wechselwäsche für die Räuberinnen mit, die wir dann aber nie gebraucht haben. Bei unseren ersten Hüttenübernachtungen mit zwei Kindern auf dem Stripsenjochhaus und der Winnebachseehütte im vergangenen Jahr haben wir für einen großen Rucksack immer den angebotenen Gepäcktransport per Materialseilbahn in Anspruch genommen, da wir zusätzlich für jedes Kind eine Kraxe dabei hatten. Ohne diese Möglichkeit hätten wir die Hütten nicht besuchen können. Dieses Jahr waren wir im Juni  nun das erste Mal ohne Gepäcktransport auf einer Hütte, d.h. wir sind mit einer Kraxe, einem großen Rucksack sowie einem Tagesrucksack aufgestiegen. Wir haben wohl wie Packesel ausgesehen, denn wir wurden unterwegs immer breit lächelnd gegrüßt. Allerdings ist so bepackt auch kein mehrstündiger Zustieg zu einer Hütte möglich. Der Aufstieg zur Millstätter Hütte war lediglich 4 Kilometer lang. Diese Hütte hatte ich auch in der bereits erwähnten DAV Broschüre entdeckt.

Auszug. Vollständiges Interview veröffentlicht unter https://reise-kids.de/interview-mit-sue-von-der-gipfelfamilie-ueber-das-bergwandern-mit-baby-und-kleinkindern/ .

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